Sind Ihnen Heizkraftwerke bekannt, die mit ihren Abgaswerten in Konkurrenz treten können mit dem HKW (Heizkraftwerk) Pforzheim mit seinen Abgaswerten (siehe Leserbrief unten). Die Wette gilt? Oder doch nicht?

Ist Ihnen ein HKW bekannt, das gleichwertige oder bessere Werte liefert?

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.
Gerne trinken wir das auf die Wette gesetzte Bier auch gemeinsam.

Heinrich Köhler

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Das Heizkraftwerk gehört zu den Top Five

 

Das Pforzheimer Heizkraftwerk (HKW) ist seit 44 Jahren im Lande dafür bekannt, dass es immer wieder Vorreiter in der technologischen Entwicklung und bei umweltschonenden Verfahren war – und ist. Das gilt für die Kraft-Wärme-Kopplung, das Wirbelschichtverfahren, den Biomasse-Block, die Fernwärme für 20 000 Haushalte, die Kostenlage.
Konsequent wird mit dem Antrag auf Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen diese technologische Weiterentwicklung verfolgt.
1. Die 20 000 Haushalte (so viel wie die Stadt Mühlacker und Calw insgesamt haben) können weiterhin mit einer zuverlässigen Versorgung mit Fernwärme rechnen.
2. Die Preise können damit stabil gehalten werden.
3. Die seit 1. November 2008 gültigen Grenzwerte bei Stickoxiden (NOx) von 200 mg/Nm3 konnten nachweislich schon in den Jahren 2007 und 2008 um 15 bzw. 25 Prozent unterschritten werden.
4. Der Antrag wird nach geltendem, verschärften Recht beurteilt und hoffentlich bald genehmigt.
5. Der Antrag auf Mitverbrennung umfasst aber zusätzlich und damit freiwillig sehr viel schärfere Grenzwerte, als sie eigentlich vorgeschrieben sind. So bei den Dioxinen und Furanen (PCDD / PCDF) statt Grenzwert 0,1 den sehr viel strengeren Wert von nur 20 Prozent davon, nämlich 0,02 ng /Nm3. (Zum Vergleich der Größenordnung: Bei einem Benzinpreis von 1,20 wären 20 Prozent davon 0,24 pro Liter). Beim Quecksilber statt 0,03 den strengeren Wert von 0,02 mg/Nm3. Beim Cadmium und Thallium (Cd + TI) statt 0,05 den strengeren Wert von 0,02 mg/ Nm3 (dies übrigens wegen der Vorbelastung durch die Schmuckindustrie).
Nach meiner Auffassung muss endlich einmal hervorgehoben werden, dass die Belegschaft des HKW einen ausgesprochen verantwortungsvollen Job in einer höchst komplizierten Anlage hervorragend leistet. Viele Verbesserungen werden aus der Mitarbeiterschaft angeregt. Gerne bin ich zu einem kleinen sportlichen Wettkampf bereit und fordere jene auf, die – aus welchen Gründen auch immer –den Mitverbrennungsantrag meinen schlecht-reden zu müssen, mir eine Anlage in Deutschland zu nennen, die ihren Betrieb seit mindestens fünf Jahren fährt, für 20 000 Haushalte Fernwärme liefert, unsere günstige Preisstruktur hat und auch alle unseren (freiwillig) schärferen Grenzwerte einhält. Dagegen wette ich einen Kasten Pforzheimer Bier.
Wir gehören in die Spitze der bestehenden Anlagen – zu den Top Five. Es wäre schön, wir Pforzheimer könnten das gleiche bei unseren Arbeitsplätzen und unserer Finanzlage sagen. Dort sehe ich größeren Handlungsbedarf.

Dipl.-Ing. Jens Kück Stadtrat Mitglied des HKW-Aufsichtsrates

Mit freundlicher Genehmigung des Pforzheimer Kurier  – Leserbrief Sa 21.02.2009