Leserbrief zum Thema „Pforzheimer Stadtbusse erhalten gute Noten“ PZ vom 22. August 2009

 

Es ist schon interessant, wie man Statistken und Umfragen drehen und wenden kann.
Vergleicht man die Benotung der Verkehrsbetriebe zum Beispiel mit der Benotung eines Restaurant, ergibt sich eine vergleichbare Situation. Lage – super (Note 1), Aussicht – toll (Note 1), Räume – gemütlich (Note 1), Bedienung – freundlich (Note 1), Essen – erbärmlich (Note 6). Schon hat man einen Schnitt von 2,..
Was sagt uns das zur Durchschnittsnote des Stadtverkehr?

Diese Noten werden durch jede Menge „günstige“ Fragen „beschönigt“. Gute Noten erhielten im Einzelnen vor allem die Leistungen des Personals im Service- und im Call-Center, das Liniennetz und der Fahrplan. Schon das hebt den erreichten Noten-Schnitt gewaltig.
Wenn oft die Technik nicht funktioniert (z.B. Klimatisierung, Federung) und die Verspätungen überhand nehmen, nützt die beste Durchschnittsnote nichts. Und welch ein Glück, dass man derzeit die Verspätungen auf den Umbau am Turnplatz schieben kann.
Zugegeben, auf die Stadtbusse wollen wir nicht verzichten. Aber die Technik in vielen Bussen ist mehr als mangelhaft und etliche Fahrzeuge klappern und quitschen erbärmlich. Fahrscheinentwerter und  Haltestellenanzeigen funktionieren oft nicht. Auch Reklamationen fallen auf taube Ohren.
Schade, dass man die Busfahrer nicht öffentlich befragen darf, da sie sonst um ihren Arbeitsplatz bangen müssten. Aber sie wissen am besten, „wo der Hund begraben ist“.  Ich gehe davon aus, dass wir Fahrgäste – würden wir alle Mängel kennen – oftmals mit mulmigen Gefühlen in den einen oder anderen Bus einsteigen würden. Aber wir sind ja allesamt geduldige Lämmer und geben „artig“ unsere Note ab. Gebruddelt wird dann wieder im Bus…..

Gundi Köhler

 

 

Erschienen in der PZ am 29.08.2009