Leserbrief zum Artikel „Keine Busse auf Linie 62 und 11“ vom 24.06.2011

Der Anfang vom Ende?

Jetzt ist mir alles klar. Eine Bekannte rief mich gestern an und beschwerte sich bei mir, dass sie am Mittwoch, 22.06.2011 um 15:11 Uhr vergebens mit ihren Enkeln am Waisenhausplatz auf die Linie 5 zum Tierpark gewartet hat – der Bus kam aber nicht. Ebenso erging es einer Nachbarin, die ebenfalls am 22.06.2011 um 13:13 Uhr ab Leopoldstraße mit der Linie 41 nach Würm fahren wollte. Schade, dass sich viele nur bei mir beschweren und nicht den Mut haben, bei den Verkehrsbetrieben anzurufen. Bedauerlich ist, dass die meisten Fahrgäste ihre Fahrgastrechte nicht kennen. An ihrer Stelle hätte ich entsprechend diesen Fahrgastrechten nach 20 Minuten Wartezeit sofort ein Taxi gerufen und mich auf Kosten der Verkehrsbetriebe (SVP) an die Zielhaltestelle fahren lassen.

Laut Pressebericht in der PZ wird ab heute 24.06.2011 die Linie 62 und bis zum Wochenende die Linie 11 wegen Personalknappheit eingestellt –  und das trotz Verkehrsvertrag, der eine reibungslose und zuverlässige Beförderung garantiert. Verträge werden nicht eingehalten und es bewahrheitet sich wieder einmal der Spruch „was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an“.

Werden die Pforzheimer diesen Sparmaßnahmen der Veolia wie geduldige Lämmer zuschauen? Irgendwann ist auch bei uns Fahrgästen die Geduld zu Ende. Veolia wollte doch – koste es was es wolle – den Busverkehr in Pforzheim übernehmen (Privatisierung mit 51 % Veolia, 49 % Stadt Pforzheim). Nun muss Veolia eben auch schauen, wie sie ihre Verträge einhält und die Stadt muss zur Einhaltung Druck ausüben. Die vermutlich angehende Pleite darf nicht auf dem Rücken der Fahrgäste (und der Busfahrer) ausgetragen werden. Auch hier gilt der Spruch „wehret den Anfängen“. Es gibt nur eine Lösung:  Die Verkehrsbetriebe müssen wieder zu 100 % zurück in städtischen Besitz!

Gundi Köhler