Bei einer der Info-Veranstaltungen des Oberbürgermeisters zum Thema LEA war ich anwesend.
Ich staunte nicht schlecht und finde es bewundernswert, welches und wieviel Engagement die Behörden und Verantwortlichen an den Tag legen, den Flüchtlingen ein angenehmes Leben bei uns zu ermöglichen.
Dabei werden jedoch Kriegsflüchtlinge (Ukraine, meist Frauen mit Kindern) und Flüchtlinge, die sich ein sorgenfreies Leben im Wohlstand wünschen, unterschieden.

In der LEA ging es um Flüchtlinge – ohne Geflüchtete aus der Ukraine. In der LEA sollten die Flüchtlinge durch Catering mit Essen versorgt, gesundheitlich und psychologisch betreut werden (Krankenstation), Bettwäsche wird gewaschen, die Reinigung des Gebäudes und im Umfeldes wird organisiert usw.

Bei einer Belegung von rund tausend Flüchtlingen (im monatlichen Wechsel) war noch nicht einmal eine Polizeistation geplant.
Insgesamt bin ich froh, dass unsere Stadträte diese Unterbringung in Pforzheim gestoppt haben.

Pforzheim hat nämlich auch viele andere soziale Aufgaben an ihren Bürgern zu erledigen:
Denn: Armut steigt in Pforzheim und dem Enzkreis bundesweit mit am stärksten an.

Der Paritätische Nordschwarzwald schlägt Alarm: In Pforzheim lebte 2019 bereits jedes fünfte Kind in Armut. Corona und Energiekrise verschärfen die Situation vermutlich.

Da haben wir doch in der Stadt reichlich Aufgaben und unsere städtischen Einnahmen wären unter anderem dafür gut angelegt.

Oder haben etwa unsere Senioren (meist mit kleiner Rente) auch solche Möglichkeiten der Versorgung? Sie brauchen Wochen, um einen Arzttermin zu bekommen. Zusätzlich müssen viele an der Tafel Schlange stehen usw. Unzählige Beispiele wären aufzuzählen und ich könnte über Nöte und Ängste berichten.

Wo bleibt die Würde unserer Armen und der sozial schwachen Senioren?

Liebe Stadträte, Stadträtinnen und Stadtoberen – denkt auch daran und setzt dieses bewundernswerte Engagement auch für unsere Bürger ein!

Gunhilde Köhler
75181 Pforzheim-Eutingen